Wir sollten einen Narrenverein gründen
Mit den Jahren schliefen die Aktivitäten der Türkenzunft allerdings ein. Es wurde zwar am schmutzigen Dunnschtig ein Narrenbaum gestellt, Narrensamen gesät und ein
Hemdglonkerumzug abgehalten aber weitere närrische Begebenheiten gab es kaum mehr.
Um diesem Dilemma entgegenzuwirken, verkündete der damalige Ortsvorsteher Herbert Bruttel am
11. Februar 1975 (Fasnachtsdienstag) „wir sollten einen Narrenverein gründen, um das
Fasnachtsprogramm und die Organisation für´s kommende Jahr zu sichern“. Einige närrische Üznermer stimmten dem Vorschlag eifrig zu und so wurden kaum drei Wochen
später am 03.03.1975 alle Freunde und Gönner der Üzner Fasnacht zum Hasenessen ins Gasthaus
Seehof eingeladen, um das Thema Narrenverein zu diskutieren. Alle Anwesenden waren mit Begeisterung dafür und sogleich wurden Kassier, Schriftführer und
Oberholzer gewählt.
Die Wahl der Vorstandschaft erfolgte geheim und fiel auf folgenden Personen:
Herbert Bruttel, Ewald Zimmermann, Werner Glaser, Günther Ehrat, Albert Sterk.
Der Grundstein für den Narrenverein war gelegt und die erste erfolgreiche Narrenversammlung
beendete. Seit diesem Zeitpunkt feierten die Türken von Üznabul wieder traditionelle Fasnacht, veranstalteten
Bälle mit närrischen Vorträgen und nahmen regelmäßig an Umzügen in der Region teil.
Gleichzeitig bewarb sich der Verein als Mitglied in der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee.
Am 27. Februar 1978 lud der am 11.11. gewählte Vorstand Ewald Zimmermann zur Mitgliederversammlung ein. Hintergrund dieser Versammlung war die Gründung bzw. Konkretisierung eines
Narrenvereins sowie eine neue Namensfindung. Nachdem Kreisarchivar Dr. Franz Götz wegen eines Vereinsnamen um Rate gezogen wurde, dieser aber
selbst keinen geschichtlichen Hintergrund zu einem Namen auftun konnte, gab er den Rat Ideen in
einer Mitgliederversammlung vorbringen zu lassen. Nach einer langen und hitzigen Diskussion der Mitglieder über verschiedene Namensvorschläge für
den neuen Narrenverein, einigte man sich auf zwei Vorschläge, nämlich auf „Dilldappenfänger“ und
„Türken“. Aufgrund der überhitzen Gemüter, vertagte man die schlussendliche Abstimmung über die Namensgebung auf einen separaten Termin und wollte da auch noch einmal die Meinung von Dr. Franz Götz
einholen.